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Zeit für mehr Effizienz: Ergänzung unseres Jahresberichts 2023

Ein von einem Mann gehaltenes Tablet zeigt einen Ausschnitt aus dem Ergänzungsband der Bemerkungen 2023 des Bundesrechnungshofes. Quelle: Bundesrechnungshof/ouh_desire/stock.adobe.com.

Im Dezember 2023 haben wir unsere Bemerkungen 2023 vorgestellt. Diese vervollständigen wir nun mit einem Ergänzungsband. Er enthält neun Einzelbeiträge mit Beispielen, in denen die Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes nicht zielgerichtet, ineffizient und wirkungsschwach war.

Die Bemerkungen im diesjährigen Ergänzungsband zeigen beispielhaft, wo der Bund notwendige Projekte verzögert und Beschlüsse des Parlaments zu zögerlich umsetzt. So stellten wir fest, dass das BMWSB den Aufbau einer übergreifenden Liegenschaftsdatenbank verschleppt und damit nicht nur die Koordinierung der Sanierungsvorhaben des Bundes gefährdet, sondern auch die fristgerechte Umsetzung der EU-Energieeffizienz-Richtlinie (Nr. 35). Wenig zielführendes Handeln zeigt sich auch im Geschäftsbereich des BMDV: Hier verzögert das BMDV die Abwicklung des Bundeseisenbahnvermögens – trotz eines vorliegenden Beschlusses des Rechnungsprüfungsausschusses (Nr. 30).

Auch bei der Abwicklung von Förderprogrammen sehen wir erneut Verbesserungspotential: Das BMWK sorgt beispielsweise nicht dafür, dass ausreichend Personal für eine zügige Bearbeitung der Förderanträge verfügbar ist. Das BMWK überlastet so das BAFA. Dies gefährdet nicht nur die Erreichung der Förderziele, sondern aufgrund der schleppenden Antragsbearbeitung auch die Auszahlung der Fördermittel und damit die Akzeptanz der Förderung in der Bevölkerung (Nr. 29).

Zwei unserer Bemerkungen widmen sich der Bundeswehr. Diese steht vor enormen Herausforderungen: Ihr fehlen auch mit dem Sondervermögen ausreichende Haushaltsmittel, um die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands sicherzustellen. Gleichzeitig betreibt sie trotz wiederholter Kritik des Bundesrechnungshofes seit 2005 zehn Fachschulen, die allerdings nach wie vor nur zur Hälfte ausgelastet sind. Der Bundesrechnungshof empfiehlt erneut, überflüssige Bundeswehrfachschulen zu schließen (Nr. 32). Auch zahlt die Bundeswehr für eine handelsübliche Batterie, mit der sie sogenannte Sprechsätze zur Kommunikationsunterstützung betreibt, den 15-fachen Preis im Vergleich zum Rahmenvertrag des Bundes. Der Bundesrechnungshof mahnt hier dringend zu mehr Sparsamkeit (Nr. 33).

Auch auf der Einnahmenseite muss der Bund besser werden. Bei der digitalen Besteuerung legt sich das zuständige BMF unnötige Selbstbeschränkungen auf: Es hat der Wirtschaft unberechtigte Vetorechte eingeräumt, die die gesetzlich verpflichtende elektronische Bilanz für die Besteuerung der Unternehmen unbrauchbar machen. Statt diese unberechtigte Einflussnahme zu beenden, will das BMF ein Parallelverfahren für die Besteuerung einführen (Nr. 28).

Bemerkungen bereiten Entscheidung über Entlastung der Bundesregierung vor

Nach Abschluss eines jeden Haushaltsjahres muss die Bundesregierung gegenüber dem Bundestag und dem Bundesrat Rechenschaft ablegen. Bundestag und Bundesrat entscheiden dann, ob sie der Bundesregierung für das jeweilige Haushaltsjahr die Entlastung erteilen.

Unsere Bemerkungen sind eine wichtige Grundlage für das Entlastungsverfahren. Sie analysieren die Einnahmen und Ausgaben des Bundes, sein Vermögen und seine Schulden. Und sie geben Empfehlungen, wie Defizite beseitigt und Haushaltsmittel effizienter und effektiver eingesetzt werden können.

Infografik zur Rolle der Bemerkungen im Haushaltskreislauf. Quelle: Bundesrechnungshof

Der aktuelle Ergänzungsband erweitert den Hauptband um neun weitere Beiträge, die aufzeigen, wo die Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes verbessert werden muss.

Der Rechnungsprüfungsausschuss wird den Ergänzungsband bis zur Sommerpause beraten. Er verbindet diese Beratung in der Regel mit der Forderung an die Bundesregierung, unsere Empfehlungen umzusetzen.

Alle Bemerkungsbeiträge des Ergänzungsbands zum Download:

Bemerkungen 2023 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes

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Ergänzungsband mit allen Einzelbeiträgen

Gesetzliche Sozialversicherungsträger und der Gesundheitsfonds weisen Forderungen unzutreffend aus (Nr. 27)

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Die Forderungen in den Jahresrechnungen einiger gesetzlicher Sozialversicherungsträger und des Gesundheitsfonds vermitteln ein unzutreffendes Bild der Vermögenslage.

Einfluss der Wirtschaft auf die steuerliche E-Bilanz begrenzen (Nr. 28)

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Das BMF hat Wirtschaftsvertretern maßgeblichen Einfluss auf die E-Bilanz eingeräumt. Diese haben den Einfluss genutzt, um die Inhalte einzuschränken. Für die Besteuerung sind die Daten zu lückenhaft.

Verspätete Auszahlung von 10 Mrd. Euro gefährdet Zielerreichung und Akzeptanz von Förderprogrammen (Nr. 29)

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Das BMWK hat das BAFA überlastet. Bei drei Förderprogrammen hat das BAFA über 10 Mrd. Euro Fördermittel verspätet an die Antragstellenden ausgezahlt.

Zukunft des Bundeseisenbahnvermögens weiter ungewiss (Nr. 30)

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Das BMDV verzögert weiter die Abwicklung des Bundeseisenbahnvermögens. Es verstößt so gegen einen Beschluss des Rechnungsprüfungsausschusses des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages.

Einführung einer digitalen Arbeitsmethode im Verkehrsbereich: BMDV muss Erfolg kontrollieren (Nr. 31)

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Das BMDV hat die Vorteile der digitalen Arbeitsmethode Building Information Modeling (BIM) für den Verkehrsbereich nicht ausreichend analysiert. So bleibt offen, für welche Bauprojekte ihr Einsatz sinnvoll ist.

BMVg muss nicht mehr benötigte Bundeswehrfachschulen schließen (Nr. 32)

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Das BMVg hat die Kapazitäten der Bundeswehrfachschulen (Fachschulen) seit Jahren nicht an die stark gesunkene Nachfrage angepasst. Es hätte Fachschulen schließen und frei werdende Ressourcen für Kernaufgaben der Bundeswehr nutzen müssen.

Einsparpotenzial in Millionenhöhe bei Batterien: Bundeswehr ignoriert wirtschaftliche Alternativen (Nr. 33)

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Die Bundeswehr bezahlt für Batterien bis zu 15-mal mehr als nötig.

Fonds Sexueller Missbrauch: BMFSFJ muss zügig geordnete Abwicklung sicherstellen (Nr. 34)

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Das BMFSFJ verstößt seit Jahren bei der Verwaltung des Fonds Sexueller Missbrauch im familiären Bereich (Fonds) gegen gesetzliche Vorschriften. Der Fonds hat zudem jetzt schon eine Finanzierungslücke von mehr als 53 Mio. Euro.

Bund kann Klimaschutzmaßnahmen für seine Gebäude nicht steuern: BMWSB verschleppt Liegenschaftsdatenbank (Nr. 35)

PDF, 271KB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm

Das BMWSB blieb beim Aufbau einer Liegenschaftsdatenbank zwei Jahre nahezu untätig. Da bis heute wesentliche Vorarbeiten fehlen, ist bis zum Fertigstellungstermin Ende 2025 erheblicher Zeitdruck entstanden.

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